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Anforderungen an RLT-Anlagen

Facility Management: Raumlufttechnische Anlagen » Anforderungen

Die Anforderungen an Raumlufttechnik sind komplex und müssen individuell auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt werden

Die Anforderungen an Raumlufttechnik sind komplex und müssen individuell auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt werden

Es ist erforderlich, sowohl technische Aspekte als auch gesetzliche und normative Vorgaben zu berücksichtigen. Faktoren wie Luftqualität, Energieeffizienz und Geräuschpegel spielen hierbei eine bedeutende Rolle. Eine umfassende Bedarfsanalyse ist daher unverzichtbar, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Durch präzise Planung und erfolgreiche Umsetzung können Unternehmen nicht nur ein angenehmeres Raumklima schaffen, sondern auch ihre Betriebskosten reduzieren und zur Förderung der Nachhaltigkeit beitragen.

Anforderungen und Normen für die Raumlufttechnik

Luftqualität

Zuluftqualität aus RLT-AnlagenRaumluftqualität (Anforderungen an das Innenraumklima, Hygienequalität der Raum- und/oder Atemluft (VDI 6022).Anforderungen aus unterschiedlichen gesetzlichen Regelwerken (u. a. ArbStättV)

ARBEITSPLATZGRENZWERTE

Das Auftreten von Belastungen durch Gefahrstoffe und Mikroorganismen kann sich ergeben, wenn die Qualität der Zuluft aus der RLT-Anlage beeinträchtigt ist. Eine solche Beeinträchtigung kann beispielsweise durch keimbelastete Luftbefeuchter in der Anlage auftreten. Auch andere Belastungen können eindringen, wenn die Außenluftansaugung ungünstig platziert ist. Die gewünschten Raumluftqualitäten sollten nach Möglichkeit spezifisch für jeden Einzelfall festgelegt werden. Vor Beginn der Leistungserbringung muss der Service Provider etwaige Festlegungen diesbezüglich mit dem Betreiber besprechen. Hierzu siehe auch Punkt 4, "Planerische Voraussetzungen für den bestimmungsgemäßen Betrieb": Empfehlungen für Raumluftqualitäten bei verschiedenen Nutzungsarten gemäß VDI 6022 Blatt 3 und DIN EN 13779. Die Betriebsführung und Instandhaltung der RLT-Anlagen müssen gemäß diesen Kriterien erfolgen. Dabei sind die allgemein anerkannten Regeln der Technik sowie gegebenenfalls der aktuelle Stand der Technik anzuwenden. Der Service Provider ist verantwortlich dafür, seine Mitarbeiter in alle genannten Regelwerke und Richtlinien einzuführen.

Raumbuch

Das Dokument beinhaltet schriftlich die Beschreibungen der Raumnutzungen sowie den Umfang der benötigten technischen Gebäudeausrüstung (siehe auch Installationsmatrix gemäß DIN 276). Hierbei wird besonders auf die Bedarfsermittlung (gemäß VDI 6028 Blatt 1) geachtet.

DIE PLANUNGSGRUNDLAGE FÜR EIN GEBÄUDE

Das Raumbuch (gemäß VDI 6028 Blatt 1) fungiert als Grundlage für die Gebäudeplanung und soll vom Service Provider in Abstimmung mit dem Betreiber über den gesamten Lebenszyklus hinweg erstellt und aktualisiert werden. Neben Informationen zur Baukonstruktion, Oberflächengestaltung, Einrichtung und Ausstattung enthält es alle relevanten Anforderungen. Die Aufnahme des Raumbuchs während der Ausführungsphase ermöglicht eine Kontrolle der Qualität und Quantität und ist ein nützliches Werkzeug. Im Betrieb der Gebäude dient das Raumbuch als Arbeitsmittel für Ausstattung, Bausubstanz, Wartungs- und Instandhaltungsintervalle. Ein aktuelles Raumbuch bietet auch einen Mehrwert in Bezug auf das energieeffiziente Betreiben der RLT-Anlagen. Weitere Hinweise finden Sie in Abschnitt 1, Anwendungsbereich dieser Leistungsbeschreibung.

Für weitere Informationen und passende Dokumente zur Liste der Kostengruppen gem. DIN 276 besuchen Sie unseren Dokumentenshop für FM.

Gebäudeautomation

Leiten und Aufzeichnen als technisches Leitprinzip für den Betrieb. Vorbeugende und nachsorgende Maßnahmen zur Minimierung von Stillstandzeiten und Nutzungsunterbrechungen, wirtschaftlicher Betrieb. Überwachung der Gesamtheit aus RLT-Geräten, Luftführungssystemen und sämtlichen zur Funktion erforderlichen Bauteilen und Einrichtungen in einem gewerkeübergreifenden Ansatz.

DIE GEBÄUDEAUTOMATION

Die Gebäudeautomation (GA), wie in der VDI 3814 beschrieben, umfasst Hardware- und Softwarelösungen für Überwachungs-, Steuerungs-, Regelungs- und Optimierungszwecke. Zusätzlich werden in der Gebäudeleittechnik (GLT) Anforderungen an Gebäude koordiniert und verwaltet, die auf Energieeffizienz, Gesundheitsschutz, Nutzungsflexibilität, CO2-Reduzierung und Senkung der Betriebskosten der technischen Anlagen abzielen.

Die Wartung der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR) an den Anlagen erfolgt gemäß Dringlichkeit für A/B/C-Anlagen. Die Inspektion wird ausschließlich von Fachpersonal des Service Providers unter Leitung und Anwesenheit des Betreibers durchgeführt. Die Effizienz der Gebäudeautomation wird durch eine Anlagenkennzeichnung erhöht, die der Service Provider gemäß den Vorgaben des Betreibers umsetzt.

Die Aufgaben der Gebäudeautomation umfassen das gewerkeübergreifende Überwachen, Steuern und Dokumentieren der anlagenspezifischen Einstellwerte und Parameter. Hierbei werden Bedienelemente, Verbraucher und andere technische Einheiten im Gebäude miteinander vernetzt. Betriebsabläufe können in Szenarien zusammengefasst, gesteuert, visuell dargestellt und überwacht werden. Die festgelegten Parameter sind bereits in der Software-Ablauforganisation erfasst und vom Betreiber festgelegt.

DIE STRUKTURIERTE ERFASSUNG DES BEDARFS IN ABSTIMMUNG MIT DER NUTZUNG (BEDARFSPLANUNG, LASTENHEFT/PFLICHTENHEFT, RAUMBUCH) BEINHALTET DEMNACH DIE

  • frühzeitige Abschätzung der möglichen Energieeinsparpotenziale im Betrieb, als Steigerung des Marktwertes für das Objekt

  • vereinfachte Inbetriebnahme/Abnahme durch Monitoring-Systeme

  • kontinuierliche energetische Bewertung von Anlagen und des gesamten Gebäudes im laufenden Betrieb

  • Basis für einen nachhaltigen Betrieb der Gebäude.

Der Betreiber legt konkrete funktionale Vorgaben fest, um eine zielgerichtete und zeitoptimierte Planung zu ermöglichen. Es erfolgt auch eine klare Definition der Planungsschnittstellen, die durch ein vernetztes, gewerkeübergreifendes Gesamtsystem vereinfacht wird.

  • aufgrund einer strukturierten Planungsmethodik und höhere Flexibilität bei nachträglichen Änderungen

  • durch frühzeitige und strukturierte Abstimmung der Schnittstellen zwischen den Gewerken kontinuierliche Kontrolle der Betriebskosten durch ein Energiemonitoring

  • mittels kontinuierliche energetische Bewertung der Anlagen und des gesamten Gebäudes im laufenden Betrieb, Dokumentation

  • mittels optimierte Betriebssicherheit durch die Einbindung sämtlicher Gewerke in das Gebäudeautomationssystem

  • unter Berücksichtigung der Energieeffizienz bzw. -einsparung durch nutzerangepasste Funktionen

  • sowie einfachere Erweiterbarkeit und Flexibilität durch kommunikative Systeme organisiert und in der Software verarbeitet, um den Service Provider die Instandhaltung auf die Hardware zu beschränken.

Die individuellen technischen Anlagen müssen eigenständig funktionsfähig sein, ohne von einer übergeordneten Management- oder Bedieneinrichtung abhängig zu sein. Im Falle von Störungen sollen grundlegende Funktionen der technischen Anlagen durch einfache Eingriffe aufrechterhalten werden können. Die entsprechenden Richtlinien sind in den Arbeitsblättern definiert, die in der zugehörigen Leistungsbeschreibung der VDI 3810 Blatt 5 zur Gebäudeautomation verwaltet werden.

Die Feldgeräte stellen hierbei die Verbindung zu den technischen Anlagen dar. Als Sensoren erfassen sie Messwerte (Messungen, Meldungen und Zählungen) und agieren als Aktoren, indem sie Steuersignale senden (Schalten, Regeln). Die entsprechenden Serviceleistungen müssen klar von den eigentlichen Wartungs- und Inspektionsaufgaben zur Erhaltung der Funktionalität und Verfügbarkeit durch den Service Provider abgegrenzt werden.

GRUNDLAGENWISSEN ALS BASIS DAZU:

  • Funktionen der Raumautomation für energieeffiziente Gebäude

  • Integrale Planung der Gebäudeautomation (GA)

  • IT-Sicherheit in der Gebäudeautomation

  • egelung und Hydraulik kompakt

  • Regelung und Hydraulik in der Lüftungs- und Klimatechnik

  • Regelung und Hydraulik heiz- und energietechnischer Anlagen

  • Netzwerke in der Gebäudeautomation

Die notwendigen Wartungs- und Inspektionsaufgaben müssen unter Einbeziehung der Qualitäts- und Verfügbarkeitsanforderungen in Absprache zwischen dem Betreiber und dem Service Provider definiert werden.

Energiemanagement

Vorschläge zur Optimierung der Energieeffizienz der RLT-Anlage ableiten.

ENERGETISCHE INSPEKTION

Die energetische Inspektion wird in einer entsprechenden Einrichtung gesondert behandelt. Auch im Hinblick auf Umweltschutz müssen Wartungs- und Inspektionsverpflichtungen berücksichtigt werden. Der Service Provider führt diese entsprechend durch und erstellt ein umfassendes Konzept für Energiemessung und -überwachung, in dem Potenziale für Energie- und Kosteneinsparungen aufgezeigt werden. Es werden Maßnahmen zur Einsparung umgesetzt und eine strategische Betriebsoptimierung aufgebaut, um eine kontinuierliche und systematische Verbesserung der energiebezogenen Leistung zu gewährleisten. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) legt die energetischen Anforderungen fest, die für beheizte und klimatisierte Gebäude gelten. Das Gesetz enthält Vorgaben für Heizungs-, Klimatechnik sowie den Wärmedämmstandard und Hitzeschutz von Gebäuden.

Äußere Wetterbedingungen und klimatische Einflüsse wirken sich auf die Verhältnisse in Gebäuden aus und können einen erheblichen Energieaufwand verursachen. Sie beeinflussen die Auslegung von Heizungs-, Klima- (Kälte-) und Lüftungsanlagen und ermöglichen bei entsprechender Berücksichtigung einen kontrollierten Primärenergieverbrauch.

ZENTRALE UND DEZENTRALE RLT-ANLAGEN

Nutzungsänderungen können bei einer Änderung des Systems betriebliche und/oder wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen. Die zentralen und dezentralen RLT-Anlagen müssen vom Service Provider so betrieben werden, dass die notwendige Belüftung zur kontinuierlichen Reduzierung von Schadstoffkonzentrationen gewährleistet ist.

Wozu dient UV-C-Bestrahlung in RLT-Anlagen?

In Raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) kommt UV-C-Bestrahlung zum Einsatz, um die Luft von schädlichen Mikroorganismen wie Viren, Bakterien und Pilzen zu reinigen. Durch die Einwirkung von UV-C-Licht werden die DNA und RNA dieser Mikroorganismen beschädigt, was dazu führt, dass sie sich nicht vermehren können und somit die Luftqualität verbessert wird. Es gibt wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit der UV-C-Bestrahlung in RLT-Anlagen bei der Reduzierung von Mikroorganismen in der Luft untersucht haben. Diese Studien haben gezeigt, dass die UV-C-Bestrahlung in der Lage ist, eine Vielzahl von Mikroorganismen, darunter Viren, Bakterien und Pilze, zu inaktivieren. Durch die Kombination mit Filterung und Lüftung wird eine bestmögliche Luftqualität erreicht. Eine UV-C-Bestrahlungseinheit für RLT-Anlagen besteht normalerweise aus einer oder mehreren UV-C-Lampen, die in einem geschlossenen Gehäuse montiert sind. Dieses Gehäuse ist so gestaltet, dass die UV-C-Strahlung nach der Durchströmung der Luft im Inneren bleibt. Die UV-C-Lampen werden über das elektrische Netz betrieben und können mittels einer Steuerung gesteuert werden. Die UV-C-Bestrahlungseinheit erfordert in der Regel regelmäßige Wartung, um sicherzustellen, dass die UV-C-Lampen ihre Leistung und Effizienz beibehalten.