Ausschreibung: RLT-Anlagen / GU-Leistung / Nutzerausbau / TTS-Vertrag
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Ausschreibung von Raumlufttechnischen Anlagen (RLT)
Wesentliche Elemente sind Losaufteilung (GU (Basis-RLT), Nutzerausbau (Sonder-RLT), TTS-Service (Wartung, Inspektion, Instandsetzung, ggf. Verbesserung)), Abnahme (Separat GU- und Nutzerausbau, Übergabe an TTS), Eskalationswege (Gewährleistungsmängel an GU/Nutzerausbau, TTS meldet und steuert), detaillierte SLA und KPI (Reaktionszeiten, Wartungszyklen, Energiekennwerte, IAQ-Überwachung), Digitalisierung (Online-Dokumentation, CAFM-/BMS-Integration, IoT-Fault Detection), Nachhaltigkeit: Minimierung Energieverbräuche, Hygienestandards (VDI 6022), TCO-Ansatz, ESG-Reporting.
So erhält der Betreiber eine gesamtheitliche RLT-Lösung – von der reinen Bauausführung über spezielle Nutzeranforderungen bis hin zum langfristigen, normgerechten Wartungs- und Betriebsmodell – das Modernität, Energieeffizienz und höchste Betriebszuverlässigkeit vereint.
Zielsetzung im Facility Management
- Zielsetzung
- Leistungsumfang
- DIN 13306 und DIN 13460
- Schnittstellen
- Grundlagen
- Ausschreibungsunterlagen
- Vergabe- und Bewertungsverfahren
- Umsetzung
- Ergänzende Aspekte
Ein Neubau oder Umbau-Projekt in einem Industriebetrieb, Laborumfeld oder Verwaltungsgebäude benötigt Raumlufttechnische Anlagen, die:
Grundlegend (zentrale RLT mit Lüftungsgeräten, Hauptkanalsystem, MSR-Anbindung) durch den Generalunternehmer (GU) bereitgestellt werden,
Nutzerspezifische Einbauten (z. B. Labore, Reinraumeinrichtungen, Sonderkühlung, spezielle Ab- oder Umluftsysteme) als separater Nutzerausbau erhalten,
Anschließend in die laufende Wartung und Instandhaltung übergehen, die im TTS-Vertrag ausgeschrieben wird (ein Service-Los).
Ziel
Das Ziel ist eine energieeffiziente, hygienisch einwandfreie und nutzerorientierte RLT-Lösung mit klarer Trennung von Bau-/Montageverantwortung (GU, Nutzerausbau) und Betriebs-/Serviceverantwortung (TTS). Die DIN 13306 und DIN 13460 regeln dabei die Systematik und Begriffswelt der Instandhaltung (Wartung, Inspektion, Instandsetzung, Verbesserung), um Missverständnisse und Qualitätseinbußen zu vermeiden.
Planung und Montage
Installation der zentralen Lüftungsgeräte inkl. Ventilatoren, Wärmerückgewinnung (WRG), Filter, Heizung/Kühlregister, Hauptkanäle, Brandschutzklappen, etc.
Anschluss an MSR-/Gebäudeleittechnik (BMS) sowie Energieversorgung (Heiznetz, Kältemaschine),
Einregulierung auf definierte Luftvolumenströme, Nachweis messtechnisch, Hygienegrundlagen (VDI 6022).
Abnahme
Mechanische / elektrische Funktion, Volumenstrommessung, Dichtheitsprüfung Kanäle, Funktionsprüfung Brandschutz.
Gewährleistung (typ. 4 Jahre nach VOB/B oder 5 Jahre nach BGB).
Spezifische Einbauten
Laborauszüge, Reinraumtechnik, lokale Umluftkühlgeräte, spezielle Filter (HEPA), Frequenzumrichter, redundante Kühlsysteme, etc.
Separate Kanäle, Ab-/Umluftkonzepte, ggf. Reinraumklassen, intensivere Filterung.
Schnittstellen zum GU
Nutzung zentraler RLT-Kapazitäten (Volumenstrom, Kalt-/Warmwassernetz?), definierte Stutzen / Schnittstellen.
Abstimmung Brandschutzabschnitte, MSR-Integration.
Abnahme
Eigenständige Abnahme, Probelauf (z. B. Reinraumqualifizierung, Schwebstofffiltertest),
Gewährleistung: idR 2–5 Jahre, je nach Vertragsform.
Wartung, Inspektion, Instandsetzung (nach DIN 13306/13460)
Regelmäßige Wartung (Filterwechsel, Riemencheck, Ventilatorlager, WRG-Inspektion, Schwingungsmessung),
Inspektion (Zustandsfeststellung, z. B. ob Kanäle verschmutzt, Volumenstrom noch korrekt?),
Instandsetzung (Reparatur bei Ausfällen, undichte Klappen etc.),
Verbesserung (Upgrades, Energieeffizienzsteigerungen) ggf. nach separatem Auftrag.
Terminologie
Wartung (Erhalt des Soll-Zustands), Inspektion (Zustandserfassung), Instandsetzung (Fehlerbehebung), Verbesserung (Steigerung Funktion).
TTS-Vertrag sollte definieren, welche Leistungen in der Grundpauschale enthalten sind (W, I) und welche zusätzlich beauftragt werden (Instandsetzung, Verbesserung).
GU – Nutzerausbau
Zusammentragen der Revisionsunterlagen: Wer installiert was, wo enden Kanäle, brandabschnittsbezogene Klappen, etc.?
Minimierung von Kollisionen (z. B. Doppelkanäle, unzureichende Tragreserven).
Definierte Abnahmegrenze, z. B. Kanalstutzen, Luftvolumenreservierung.
Projektinfo
Titel: „Ausschreibung Raumlufttechnische Anlagen (GU + Nutzerausbau) sowie Service im TTS-Kontext“
Zeitplan: Bieterfragen, Submission, Zuschlag, Bau-/Montage, Inbetriebnahme, Start TTS.
Projektbeschreibung
Gebäudeart: Industriebau, Labor, Verwaltung, Reinraum?
Flächengröße, Produktionsanforderungen, hygienische Standards, Klimadaten, ggf. Brandlasten?
Leistungsbeschreibung
GU: Zentrales Lüftungsgerät, Kanalsystem, Regelungstechnik (MSR), WRG, Filter, Abnahme.
Nutzerausbau: Sonder-RLT (Labore, Reinraum, etc.), separate Kanäle, Filter, Kältemodule, Abnahme.
TTS-Service: Instandhaltung gem. DIN 13306/13460 (Wartung, Inspektion, Instandsetzung, Verbesserung).
SLA: Reaktionszeiten, Dokumentation, Störmanagement, Meldung an Gewährleistungspartner.
Preisblätter
GU-Positionen (Einzel oder Pauschale?),
Nutzerausbau-Einzelpositionen,
Service-Los: Wartungspauschale, Stunden-/Ersatzteilpreise, etc.
Eignung
RLT-Referenzen, Qualifikationen in TTS/Service, DIN 13306/13460-Know-how, Personalkapazität, VDI 6022-Schulungen.
Vertragsentwurf
Bauvertrag GU, Bauvertrag Nutzerausbau (VOB/B oder BGB), TTS-Vertrag (Dienstleister)
Eskalation, Gewährleistung, SLA-KPI, Bonus/Malus (evtl. Energieeffizienz-Ziele?), etc.
Bewertungskriterien
Preis: Summiert Bau + Ausbau + Service.
Qualität: Referenzen, Energieeffizienz, Filtrationskonzepte, Personalkapazität, Schulungen.
Service: SLA, Reaktionszeit, Tools, Integration in DIN 13306/13460.
Nachhaltigkeit: ESG-Kennzahlen, Minimierung Betriebskosten.
GU + Nutzerausbau
Montage paralleler RLT-Komponenten, Abnahme, messtechnische Einregulierung, Hygieneprüfung.
Übergabe an TTS
Schulung TTS-Personal, Datenübergabe (As-Built, Filterlisten), Start Instandhaltung (W, I, R, B).
Nutzerkomfort und IAQ
Optionale Sensorik (CO₂, Partikel, VOC) → bedarfsgesteuerte Lüftung, Minimierung Energie.
Einbindung Feedback-Kultur: z. B. Beschwerdemanagement bei Zugerscheinungen, Lärm.
Digitalisierung / IoT
Webportal oder BMS-Integration, Online-Reporting Störfälle, Wartungsvorschläge, KPI (Energie, Ausfallzeiten).
Automatisierte Fault Detection and Diagnostics (FDD) als Option.
ESG und Nachhaltigkeit
Energierückgewinnung, Minimierung Strombedarf Ventilatoren, TCO-Ansatz.
Ggf. Bonus, wenn TTS energetische Einsparziele übertrifft.